Irregeleiteter Pazifismus und eine naive, zum Teil unterwanderte Friedensbewegung sind gründlich gescheitert! Trotz dem Grundkonsens, „nie wieder Krieg“ hat sich nämlich die Welt in ihrer real- und geopolitischen Erscheinung keinesfalls verändert, die Friedensbewegung konnte den jetzigen Krieg nicht verhindern, die gepredigte Gewaltlosigkeit erscheint anlässlich des Leids der Welt als zynisches Angebot und die Verteidigungsbereitschaft und Verteidigungsstrukturen sind demontiert. Obama lässt uns in seiner Dankesrede anlässlich des Friedensnobelpreises wissen, dass es die schwere Wahrheit anzunehmen gilt, dass es immer Kriege geben wird und der Philosoph Zimmerli rät dem Pazifismus, der auch nach 2022 tauglich sein soll, sich als wehrhaften Pazifismus zu verstehen.
Liberale aller Couleurs sowie katholische und evangelische Kreise finden sich im gleichen Boot mit Verschwörungstheoretikern und dem rechten Rand der Gesellschaft, der sich als Russland-Versteher zur Demo einfindet. Geeint im Anti-Amerikanismus und getragen von der vermeintlichen moralischen Überlegenheit ihrer hehren Ansichten, ohne jegliches Verständnis von sicherheitspolitischen und geopolitischen Zusammenhängen, erfreuen sie sich ihrer Utopie und bewirken nichts außer Unsicherheit, weil sie die Möglichkeit zur Veränderung des Laufs der Welt vorgaukeln.
Nicht jeder, der fehlgeleiteten Pazifismus kritisiert, ist deswegen ein Bellizist.
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Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte
Weiterführende Links:
Wettrüsten, Abrüsten – und nun? Wie ein Pazifismus aussehen muss, der unserer Zeit gewachsen ist
Rüstungskonversion - Wikipedia
Friedensbewegung: Der Feind stand im Westen
Antimilitarismus – Verfassungsschutz Bayern
Die Friedensbewegung war kommunistisch unterwandert
"Die Friedensbewegung schwört nicht ab"
Zbigniew Brzezinski - Rückblick in die Konflikte der Zukunft