Eine Aneinanderreihung von Schlagzeilen diverser Medien in chronologischer Reihenfolge erzählt uns die Geschichte: Xi warnt Biden vor "Spiel mit dem Feuer"; Streit zwischen China und USA; Nancy Pelosi lässt möglichen Stopp in Taiwan offen; Pelosi beginnt Asien-Reise; China sendet wegen Taiwan erneut scharfe Warnung; USA beschuldigen China der Eskalation in der Taiwan-Frage; Pelosi doch in Taiwan erwartet - Spannungen nehmen zu; Pelosi in Taipeh gelandet; Pelosi trifft Taiwans Präsidentin; China startet Militärmanöver; China schränkt Handel mit Taiwan wegen Pelosi-Besuch ein; Schlagabtausch in der Taiwanstraße; Warum die Chipindustrie ein Schutzschild für Taiwan ist; Taiwan-Konflikt könnte die Weltwirtschaft ins Chaos stürzen; Pelosi in Taiwan - Sag zum Abschied leise Freiheit; Chinas Armee übt die Invasion Taiwans; Taiwan meldet chinesische Flugobjekte über Taiwanesischen Inseln; China lässt die Muskeln spielen – Militärmanöver voll im Gange; China verhängt Sanktionen gegen Pelosi; China simuliert Angriff auf die Insel; China setzt überraschend seine Militärmanöver vor Taiwan fort; Taiwan beginnt eigene Militärübung; China sendet Zeichen der Deeskalation und zuletzt noch eine aktuelle Schlagzeile: Weiterer Besuch von US-Politikern in Taiwan – Militärmanöver wieder aufgenommen.
Betrachtet man Chinas Ambition, 2049 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Volksrepublik, als führende Industrienation an der Weltspitze zu stehen, dann könnte man verkürzt annehmen, dass die Heimholung des als abtrünnige Provinz bezeichneten Taiwans bis dahin sicher umgesetzt werden soll, dass man sich aber umgekehrt im Moment sicher nicht den Weg zum Weltmachtziel erschweren und belasten wird. Betrachtet man die pazifischen Ambitionen, die Aktivitäten im Südchinesischen Meer, die Ambitionen in der Arktis, aber auch in Afrika und Europa in Verbindung mit den engen wirtschaftlichen Verflechtungen mit der übrigen Welt sowie den Aufbau einer starken Marine für die Weltmeere und dem Seidenstrassenprojekt, so sehe ich, dass China erfolgreich unterwegs ist. Warum sollte es also eine positive Entwicklung belasten? Konkurrierenden Gegenspielern bleiben also noch ein bisschen Zeit und damit auch Handlungsspielraum für vernünftige Lösungen. Die Haltung Chinas zu Taiwan sollte jedoch nicht ignoriert werden, um nicht dann auch wieder überrascht zu sein, wenn Tatsachen geschaffen werden; im Moment ist allerdings keine Invasion zu erwarten.
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Herbert Bauer, Generalmajor i.R. und Militärexperte
Weiterführende Links:
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